ursachen und diagnosen eines unerfüllten kinderwunsches

Anders als vielfach vermutet, kommen fruchtbarkeitseinschränkende Faktoren bei Frauen und Männern gleich häufig vor. Sehr oft zeigen sich bei näheren Hinschauen bei beiden Partnern Einschränkungen.

Wenn Sie sich also fragen, warum Sie über einen langen Zeitraum nicht schwanger geworden sind, ob es an Ihnen oder Ihrem Partner liegt, lassen Sie uns gemeinsam die Ursachen finden.

Medizinische Ursachen bei Frauen

Hormonelle Störungen

Haben Sie unregelmäßige Blutungen oder bleibt die Periode sogar öfter aus?

Dann liegt meist ein gestörten Hormonhaushalt vor. Häufig steckt ein gestörtes Zusammenspiel der Steuerhormone des Gehirns und der Hormonrezeptoren der Eierstöcke dahinter. 

Ganz besonders ausgeprägt ist das im Falle eines PCOS (Syndrom der polyzystischen Ovarien). Frauen mit PCOS besitzen sehr viele Eizellen, jedoch ist deren Reifung erheblich gestört. Häufiges Zeichen für diese Störung sind deutlich verlängerte Zyklen, d.h. die Monatsblutung kommt in Abständen von mehr als 30-32 Tagen. Manchmal sind die Pausen zwischen den Blutungen sogar noch viel länger oder die Blutung kommt garnicht von alleine.

Seltener kann eine Überproduktion des Hormons Prolaktin, welches eigentlich für die Milchproduktion in der Schwangerschaft zuständig ist, den Eisprung verhindern und zu unregelmäßigen Zyklen führen.

Jede dritte deutsche Frau leidet an einer Schilddrüsenfehlfunktion.
Die Schilddrüse ist für zentrale Stoffwechselfunktionen verantwortlich und dadurch eine der wichtigsten Hormondrüsen des Körpers. Eine schwere Schilddrüsenfunktionsstörung (Über- oder Unterfunktion) kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit und den Verlauf der Frühschwangerschaft auswirken. Ein Testen der Schilddrüsenfunktion ist deshalb sinnvoll.
Leichte Störungungen scheinen nicht zu Fruchtbarkeitsproblemen führen.

Organische Erkrankungen

Zu den organischen Ursachen, die einer Schwangerschaft im Weg stehen können, zählen ein Eileiterverschluss, Verwachsungen im Bereich des Unterbauches oder in der Gabärmutterhöhle (z.B. nach Voroperationen oder einem Kaiserschnitt) sowie krankhafte Veränderungen an den Eierstöcken, Eileitern und der Gebärmutter, wie z.B. Myome, Polypen und Endometriose.

Vor allem die Endometriose macht sich häufig bemerkbar durch schmerzmittelbedürftige Regelschmerzen.

Auch abgelaufene Infektionen der Eierstöcke können ursächlich für einen Eileiterverschluss sein. Hervorgerufen z.B. durch eine Chlamydieninfektion, die zu den Geschlechtskrankheiten gezählt wird.

 

Alter

Nicht zuletzt spielt das voranschreitende Alter der Frau eine große Rolle in Bezug auf die (Un-) Fruchtbarkeit. Viel häufiger als die Generation ihrer Eltern lassen sich viele Paare Zeit mit der Familiengründung. Doch die Fruchtbarkeit nimmt schon ab dem 30. Lebensjahr ab.

Eine Frau wird bereits mit allen, ihr zur Verfügung stehenden, Eizellen geboren. Es nimmt nicht nur die Zahl, sondern auch die Qualität und die Gesundheit dieser Eizellen mit der Zeit stetig ab. Rapide lässt die Fruchtbarkeit ab dem 35. Lebensjahr nach. Die Chance auf den Eintritt einer Schwangerschaft ist dann durchschnittlich nur halb so hoch wie zwischen 25 und 30 Jahren und liegt bei 10-15% pro Zyklus!

Nach dem 40. Geburtstag beträgt die Chance auf den natürlichen Eintritt einer Schwangerschaft insgesamt nur noch 10%. Gleichzeitig steigt aufgrund des Alterns der Eizellen das Risiko für eine Fehlgeburt deutlich an. Dieses liegt bei einem Alter von 42 Jahren um 80%.

Die Menopause (letzte Regelblutung) tritt in der Regel um das 50. Lebensjahr ein. Die Wechseljahre (Prämenopause, Perimenopause)  selbst haben einen Verlauf über mehrere Jahre und beginnen manchmal schon in den 30er Jahren! Bei vielen Frauen verändert sich dann schon die Fruchtbarkeit und die Eizellzahl nimmt ab, ohne dass merkliche körperliche Symptome auftreten.

Der vorzeitige Eintritt der Menopause deutlich vor dem 40. Lebensjahr ist mit Fruchtbarkeitseinschränkungen verbunden und ist meist genetisch veranlagt. Das ist ein grosses Problem für die Betroffenen. Starkes Rauchen kann als Verstärker wirken. Seltenere Ursachen sind Autoimmunerkrankungen, oder die Folgen einer Behandlung von Krebserkrankungen.

Medizinische Ursachen bei Männern

Die eingeschränkte Fruchtbarkeit bei Männern unterliegt häufig einer mangelhaften Spermienproduktion und/oder Spermienreifung.
Diese ist meist veranlagt. Jedoch spielen auch Krankheiten, Schadstoffe, Übergewicht und ein ungesunder Lebensstil als Einflussfaktor(en) eine verstärkende Rolle.
Was viele nicht wissen – auch die Samenqualität bei den Männern nimmt mit steigendem Lebensalter (ab ca. 38 Jahren) ab!

Hormonelle Funktionsstörungen kommen auch bei Männern vor, aber sehr viel seltener als bei Frauen.

Auch Adipositas kann zu Hormonstörungen bei Männern führen. Einhergehend mit einem gestörten Insulinhaushalt und der vermehrten Produktion weiblicher Hormone durch das Fettgewebe beeinträchtigen die Spermienentwicklung.
Seltener liegen Chromosomenstörungen einer eingeschränkten Samenqualität zugrunde.

Psychische Belastung als Ursache?

Wenn sich der Kinderwunsch über einen längeren Zeitraum nicht erfüllt, verursacht das bei vielen Betroffenen Stress.
Immer wieder kommt dann die Frage auf, inwieweit Stress allein zum Ausbleiben einer Schwangerschaft führen kann. Stress bei der Arbeit wird ebenso häufig als auslösender Faktor vermutet.

Viele Studien zeigen, dass dem nicht so ist.
Jedoch ist im Einzelfall sicher zu hinterfragen, ob chronischer Stress nicht doch auch Einfluss hat. Menschen, die viel Wochenend- und Schichtarbeit leisten oder beruflich viel unterwegs sind, haben einhergehend damit oft auch nicht den gesündesten Lebensstil.

Solche Situationen können Eizell- und Spermienqualität durchaus beeinträchtigen.
Deshalb empfehlen wir, aktiv für Stressabbau zu sorgen. Sport, gesundes Essen und auch Entspannungsmethoden helfen dabei.
In manchen Fällen kann auch eine psychologische Beratung und Betreuung sinnvoll sein.

Allgemeine Medizinische Ursachen

Geschlechtskrankheiten

Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr werden Bakterien auf den Partner übertragen. Bakterien, die in der Folge Probleme bereiten können, sind z.B. Chlamydien. Diese gehören zu den weit verbreitetsten Geschlechtskrankheiten und können zu Unfruchtbarkeit – verursacht durch Eileiterverschluss bei Frauen oder Nebenhoden- und Prostata-Entzündungen bei Männern – führen.

Krebserkrankungen

Nicht nur eine bösartige Tumorerkrankung an sich, sondern die Behandlungsmethoden zum Zerstören der Tumorzellen können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, da auch gesunde Zellen Schaden nehmen. Außerdem bekommen Frauen, die durch ihre Krankheit zu stark an Gewicht verlieren, häufig keine Periode und demnach keinen Eisprung. Die Samenqualität der Männer kann aufgrund von Hodenkrebs oder Mangelversorgung leiden. Ein allgemein schlechter Allgemeinzustand der Patienten und die Veränderungen des Hormonhaushalts sind ebenfalls für eine geringere Fruchtbarkeit verantwortlich.

Internistische Erkrankungen

Oft werden wir gefragt, inwieweit regelmäßig einzunehmende Medikamente der Fruchtbarkeit schaden können.
Es gibt einige Medikamente, die Einfluss auf die Samenqualität haben können oder in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden sollen. Ihr verordnender Arzt sollte, wenn er um Ihren Kinderwunsch weiß, darauf Rücksicht nehmen. Manche Medikamente sind jedoch lebenswichtig.
In solchen Fällen muss besprochen werden, was im Moment Priorität hat, und ob vorher Maßnahmen getroffen werden können, Samen oder Eizellen zu schützen oder einzufrieren.

Für uns ist immer wichtig zu wissen, welche Erkrankung hinter der Medikamentengabe steckt. Denn manchmal kann die Grunderkrankung selbst dazu führen, dass Eizellen oder Spermien Schaden nehmen. Dazu gehört z.B. klassisch eine Blutzuckererkrankung bzw. Diabetes.

Starkes Übergewicht kann zu hormonellen Störungen bei Männern und Frauen führen, da das Fettgewebe vermehrt weibliche Hormone bildet. Damit wird die körpereigene Hormonregulation häufig gestört.

Äußere Faktoren

Ein ungesunder Lebensstil mit starkem Konsum von Nikotin, Alkohol und/oder anderen Rauschmitteln, aber auch zuviel Fett und Zucker, einhergehend mit Übergewicht und Bewegungsmangel haben in den vielen Fällen langfristig verheerenden Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Das macht sich vor allem jenseits des 35. Lebensjahrs immer stärker bemerkbar. Und zwar bei allen Geschlechtern! So nimmt die Qualität der Eizellen schneller ab, was sich natürlich auch auf einen geringere Erfolgschancen bei einer Kinderwunschbehandlung auswirkt.

Diagnose einer Unfruchtbarkeit

Den ersten Schritt, um die Fruchtbarkeit der Frau zu überprüfen, machen Sie mit einem Besuch bei Ihrer/m Gynäkologe/in.
Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit uns direkt ohne Überweisung aufzusuchen, wenn unerfüllter Kinderwunsch seit mehr seit einem Jahr besteht.

Für die Männer ist der Urologe, idealerweise mit der Zusatzbezeichnung Andrologie, Ihr erster Ansprechpartner. Jedoch führen nicht alle Urologen Spermienuntersuchungen durch. Das sollten Sie vorher erfragen.

Welche Untersuchungen wir durchführen, um die Ursachen bei Ihnen zu finden, sehen Sie hier:
Zu unseren Leistungen

Wir sind Ihre Spezialisten für eine Kinderwunschtherapie in Kiel und stehen Ihnen zur Seite. Nach einem ausführlichen Kennenlerngespräch gehen wir zusammen die möglichen Therapiemöglichkeiten durch und begleiten Sie auf dem Weg zu einer erfolgreichen Schwangerschaft.

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