ursachen und diagnosen eines unerfüllten kinderwunsches

Statistiken belegen, dass die Ursachen eines unerfüllten Kinderwunsches bei Frauen und Männern gleich verteilt sind: Bei vielen Paaren zeigen sich bei genauerem Hinsehen bei beiden Partnern Einschränkungen der Fruchtbarkeit. Selten ist dann nur ein Faktor allein, sondern die Kombination mehrerer für die ungewollte Kinderlosigkeit verantwortlich.

Bevor mit einer Behandlung begonnen werden kann, sollten die Ursachen der Unfruchtbarkeit so weit wie möglich geklärt werden. Wenn Sie sich also fragen, warum Sie über einen langen Zeitraum nicht schwanger geworden sind, ob es an Ihnen oder Ihrem Partner liegt, lassen Sie uns gemeinsam die Ursachen finden.

Medizinische Ursachen bei Frauen

Hormonelle Störungen

Hormonelle Störungen gehen sehr häufig mit Fruchtbarkeitsproblemen bei Frauen einher.
Haben Sie unregelmäßige Blutungen oder bleibt die Periode sogar öfter aus? Dies können Anzeichen für einen gestörten Hormonhaushalt sein. Dieser kann so veranlagt sein aber auch herbeigeführt werden durch Über- und Untergewicht, extreme körperliche Belastungen, wie z.B. Leistungssport. Häufig liegt dann ein gestörtes Zusammenspiel der Steuerhormone des Gehirns und der Hormonrezeptoren der Eierstöcke vor.

Ganz besonders ausgeprägt ist das im Falle eines PCOS (Syndrom der polyzystischen Ovarien). Frauen mit PCOS besitzen sehr viele Eizellen, jedoch ist deren Reifung erheblich gestört. Häufiges Zeichen für diese Störung sind deutlich verlängerte Zyklen, d.h. die Monatsblutung kommt nicht alle 28 Tage, sondern in Abständen von mehr als 30-32 Tagen. Manchmal sind die Pausen zwischen den Blutungen sogar noch viel länger oder sehr unregelmäßig.

Seltener kann eine Überproduktion des Hormons Prolaktin, welches eigentlich für die Milchproduktion in der Schwangerschaft zuständig ist, den Eisprung verhindern und zu unregelmäßigen Zyklen führen.

Auch ist nachgewiesen, dass sich der gestörte Haushalt von Insulin, z.B. bei Frauen mit stärkerem Übergewicht, auf die Reifung der Eibläschen auswirkt.

Jede dritte deutsche Frau leidet an einer Schilddrüsenfehlfunktion.
Die Schilddrüse ist für zentrale Stoffwechselfunktionen verantwortlich und dadurch eine der wichtigsten Hormondrüsen des Körpers. Eine schwere Schilddrüsenfunktionsstörung (Über- oder Unterfunktion) kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit und den Verlauf der Frühschwangerschaft auswirken.
Ob bereits eine leichte Störung zu Fruchtbarkeitsproblemen führen kann, ist sehr umstritten. Ein Testen der Schilddrüsenfunktion ist jedoch vor der Schwangerschaft sinnvoll.

Organische Erkrankungen

Zu den organischen Ursachen, die einer Schwangerschaft im Weg stehen können, zählen ein Eileiterverschluss, Verwachsungen im Bereich des Unterbauches sowie Veränderungen an den Eierstöcken, Eileiter und der Gebärmutter, wie z.B. Myome, Polypen und Endometriose.  Solche Veränderungen können sich z.B. bemerkbar machen durch Zwischenblutungen und starke Regelschmerzen.

Außerdem können abgelaufene Entzündungen der Eierstücke ursächlich für einen Eileiterverschluss sein. Hervorgerufen z.B. durch eine Chlamydieninfektion, die zu den Geschlechtskrankheiten gezählt wird.

Vorangegangene Operationen an der Gebärmutter, wie Ausschabungen oder aber auch ein Kaiserschnitt, können zu Verletzungen und Veränderungen der Schleimhaut und damit zu einer gestörten Einnistung führen.

Alter

Nicht zuletzt spielt das voranschreitende Alter der Frau eine große Rolle in Bezug auf die (Un-) Fruchtbarkeit. Viel häufiger als die Generation ihrer Eltern lassen sich viele Paare Zeit mit der Familiengründung. Doch die Fruchtbarkeit nimmt schon ab dem 30. Lebensjahr ab.

Eine Frau wird bereits mit allen, ihr zur Verfügung stehenden, Eizellen geboren. Es nimmt nicht nur die Zahl, sondern auch die Qualität und die Gesundheit dieser Eizellen mit der Zeit stetig ab. Rapide lässt die Fruchtbarkeit ab dem 35. Lebensjahr nach. Die Chance auf den Eintritt einer Schwangerschaft ist dann durchschnittlich nur halb so hoch wie zwischen 25 und 30 Jahren und liegt bei 10-15% pro Zyklus!

Nach dem 40. Geburtstag beträgt die Chance auf den natürlichen Eintritt einer Schwangerschaft insgesamt nur noch 10%. Gleichzeitig steigt aufgrund des Alterns der Eizellen das Risiko für eine Fehlgeburt deutlich an. Dieses liegt bei einem Alter von 42 Jahren um 80%.

Die Menopause (Wechseljahre) tritt in der Regel um das 50. Lebensjahr ein.
Jedoch kann es zu Ausnahmen kommen und die Funktion der Eierstöcke kann bereits schon vor dem 40. Lebensjahr beeinträchtigt sein.
Oft ist der vorzeitige Eintritt der Wechseljahre auf eine Veranlagung. Zusätzlich können Über- und Untergewicht sowie starkes Rauchen als Verstärker wirken.
Seltenere Ursachen sind Autoimmunerkrankungen, Viren, Stoffwechselerkrankungen, genetische Störungen oder die Folgen einer Behandlungstherapie von Krebserkrankungen.

Medizinische Ursachen bei Männern

Die eingeschränkte Fruchtbarkeit bei Männern unterliegt häufig einer mangelhaften Spermienproduktion und/oder Spermienqualität.
Diese ist häufig veranlagt. Jedoch spielen auch Krankheiten, Schadstoffe, Übergewicht und ein ungesunder Lebensstil als Einflussfaktor(en) eine Rolle.
Was viele nicht wissen – auch die Samenqualität bei den Männern nimmt mit steigendem Lebensalter (ab ca. 38 Jahren) ab!
Typischerweise findet sich bei auffälligen Befunden häufiger die Vorgeschichte eines Hodenhochstands oder einer Hodenverletzung.
Hormonelle Funktionsstörungen kommen auch bei Männern vor, aber sehr viel seltener als bei Frauen. Allerdings kann eine Adipositas zu Hormonstörungen bei Männern führen. Einhergehend mit einem gestörten Insulinhaushalt und der vermehrten Produktion weiblicher Hormone durch das Fettgewebe kommt es so mitunter zu Störungen der Spermienentwicklung.
Seltener liegen Chromosomenstörungen einer eingeschränkten Samenqualität zugrunde.

Seelische Ursachen

Wenn sich der Kinderwunsch über einen längeren Zeitraum nicht erfüllt, verursacht das bei vielen Betroffenen Stress.
Immer wieder kommt dann die Frage auf, inwieweit Stress allein zum Ausbleiben einer Schwangerschaft führen kann. Stress bei der Arbeit wird ebenso häufig als auslösender Faktor vermutet.

Viele Studien zeigen, dass dem nicht so ist.
Jedoch ist im Einzelfall sicher zu hinterfragen, ob chronischer Stress das Zünglein an der Waage sein könnte. Menschen, die Wochenend- und Schichtarbeit leisten oder beruflich viel unterwegs sind, haben einhergehend damit auch nicht unbedingt den gesündesten Lebensstil.

Solche Situationen können Eizell- und Spermienqualität durchaus beeinträchtigen.
Deshalb empfehlen wir, aktiv für Stressabbau zu sorgen. Sport, gesundes Essen und auch Entspannungsmethoden helfen dabei.
In manchen Fällen kann auch eine psychologische Beratung und Betreuung sinnvoll sein.

Allgemeine Medizinische Ursachen

Geschlechtskrankheiten

Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr werden Bakterien auf den Partner übertragen. Bakterien, die in der Folge Probleme bereiten können, sind z.B. Chlamydien. Diese gehören zu den weit verbreitetsten Geschlechtskrankheiten und können zu Unfruchtbarkeit – verursacht durch Eileiterverschluss bei Frauen oder Nebenhoden- und Prostata-Entzündungen bei Männern – führen.

Krebserkrankungen

Nicht nur eine bösartige Tumorerkrankung an sich, sondern die Behandlungsmethoden zum Zerstören der Tumorzellen können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, da auch gesunde Zellen Schaden nehmen. Außerdem bekommen Frauen, die durch ihre Krankheit zu stark an Gewicht verlieren, häufig keine Periode und demnach keinen Eisprung. Die Samenqualität der Männer kann aufgrund von Hodenkrebs oder Mangelversorgung leiden. Ein allgemein schlechter Allgemeinzustand der Patienten und die Veränderungen des Hormonhaushalts sind ebenfalls für eine geringere Fruchtbarkeit verantwortlich.

Internistische Erkrankungen

Oft werden wir gefragt, inwieweit regelmäßig einzunehmende Medikamente der Fruchtbarkeit schaden können.
Es gibt einige Medikamente, die Einfluss auf die Samenqualität haben können oder in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden sollen. Ihr verordnender Arzt sollte, wenn er um Ihren Kinderwunsch weiß, darauf Rücksicht nehmen. Manche Medikamente sind jedoch lebenswichtig.
In solchen Fällen muss besprochen werden, was im Moment Priorität hat, und ob vorher Maßnahmen getroffen werden können, Samen oder Eizellen zu schützen oder einzufrieren.

Für uns ist immer wichtig zu wissen, welche Erkrankung hinter der Medikamentengabe steckt. Denn manchmal kann die Grunderkrankung selbst dazu führen, dass Eizellen oder Spermien Schaden nehmen. Dazu gehört z.B. klassisch eine Blutzuckererkrankung bzw. Diabetes.

Starkes Übergewicht kann zu hormonellen Störungen bei Männern und Frauen führen, da das Fettgewebe vermehrt weibliche Hormone bildet. Damit wird die körpereigene Hormonregulation häufig gestört.

Äußere Faktoren

Ein ungesunder Lebensstil mit starkem Konsum von Nikotin, Alkohol und/oder anderen Rauschmitteln, aber auch zuviel Fett und Zucker, hat in den meisten Fällen verheerenden Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Das macht sich vor allem jenseits des 35. Lebensjahrs immer stärker bemerkbar. So nimmt die Anzahl der Eizellen schneller ab und Frauen kommen durchschnittlich zwei bis drei Jahre eher in die Wechseljahre, was sich natürlich auch auf einen geringere Erfolgschancen bei einer Kinderwunschbehandlung auswirkt.

Wie stark sich schädliche Umwelteinflüsse (wie Pestizide, Blei, Cadmium, Quecksilber, etc.) auf die Fruchtbarkeit bei Frauen und die Hodenfunktion bei Männern auswirken, ist noch nicht abschließend geklärt.

Diagnose einer Unfruchtbarkeit

Den ersten Schritt, um die Fruchtbarkeit der Frau zu überprüfen, machen Sie mit einem Besuch bei Ihrer/m Gynäkologe/in.
Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit uns direkt ohne Überweisung aufzusuchen, wenn Kinderwunsch seit ca. einem Jahr besteht.

Für die Männer ist der Urologe, idealerweise mit der Zusatzbezeichnung Andrologie, Ihr erster Ansprechpartner. Jedoch führen nicht alle Urologen Spermienuntersuchungen durch. Das sollten Sie vorher erfragen.

Welche Untersuchungen wir durchführen, um die Ursachen bei Ihnen zu finden, sehen Sie hier:
Zu unseren Leistungen

Wir sind Ihre Spezialisten für eine Kinderwunschtherapie in Kiel und stehen Ihnen zur Seite. Nach einem ausführlichen Kennenlerngespräch gehen wir zusammen die möglichen Therapiemöglichkeiten durch und begleiten Sie auf dem Weg zu einer erfolgreichen Schwangerschaft.

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