Kryokonservierung von Eizellen, Embryonen, Spermien und Hodengewebe

Die Kryokonservierung ist eine Option, um Spermien, Embryonen, Eizellen oder Hodengewebe zu einem späteren Zeitpunkt zu verwenden. Dabei werden die Zellen mithilfe von flüssigem Stickstoff tiefgefroren. Dadurch stellen sie ihre Stoffwechselvorgänge für den Zeitraum der Kryokonservierung komplett ein.
Diese Methode wenden wir z.B. an um die Fertilität trotz medizinischer Maßnahmen, wie Chemotherapie oder Bestrahlung zu erhalten. Sehr erfolgreich kann man die Kryokonservierung auch im Rahmen einer künstlichen Befruchtung anwenden, wenn dabei mehrere Eizellen befruchtet wurden und nicht alle Embryonen in die Gebärmutter eingesetzt werden können oder sollen. So erspart man sich ggf. die erneute Hormonbehandlung und Eizellentnahme.

Assisted Hatching – „Schlüpfhilfe“

Bei diesem Verfahren wird die äußere Schale (Zona pellucida) der Eizelle mechanisch mit einer Art Sollbruchstelle versehen. Ein Embryo ist die ersten fünf bis sechs Tage von dieser Schale umgeben, bevor er sich in der Gebärmutter einnistet. Die “Schlüpfhülle” soll das Ausschlüpfen des Embryos erleichtern. Eine Schädigung des Embryos kann dabei ausgeschlossen werden, da nur die Schale behandelt wird.

Wir empfehlen diese Behandlung der Eizellen bei kryokonservierten Eizellen und Embryonen, bei auffällig verdickter oder unregelmäßiger Zona pellucida oder nach wiederholt erfolglos verlaufener künstlicher Befruchtung. Auch bei Frauen ab Ende 30 ist diese zusätzliche Maßnahme eine Möglichkeit.

Blastozystenkultur

Bei einer Blastozystenkultur wird die Kultur der Embryonen bis zum 5. Tag nach Eizellentnahme verlängert. Sind mehrere Vorkerne entstanden, so hilft die verlängerte Kultur, zu entscheiden, welcher Embryo die besten Aussichten auf eine Schwangerschaft hat.

Durchschnittlich erreichen nämlich genauso wie in der Natur auch im Brutschrank nur etwa 30% der Embryonen dieses Stadium! Die anderen bleiben auf dem Wege stehen, entwickeln sich nicht weiter und sterben ab. Transferiert man dann eine Blastozyste, so ist die Chance auf eine Schwangerschaft erheblich besser, selbst wenn man nur einen Embryo einsetzt.

 

Ca++ Ionophor

Wenn die Spermienzahl bei einer ICSI-Behandlung im unteren Normbereich liegt oder die Befruchtungsrate unterdurchschnittlich ist, kann man erwägen, der Kultur Ca++-Ionophor zuzusetzen.

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine spezielle IVF-Behandlung. Sie wird angewendet, wenn die Chance auf eine Befruchtung durch die „einfache“ IVF aufgrund geringer Spermienqualität von vornherein sehr gering ist oder es bei einer IVF-Behandlung nicht zur Befruchtung der Eizelle kam. Auch bei der ICSI werden der Patientin im Anschluss an eine Hormonbehandlung Eizellen entnommen und jedoch wird dann eine einzelne Samenzelle direkt in die Eizelle injiziert.

In-vitro-Fertilisation (IVF)

Eine Art der künstlichen Befruchtung ist die In-vitro-Fertilisation (IVF), die mehrere Wochen dauert. Nach einer Hormonbehandlung werden der Patientin mithilfe eines kurzen ultraschallgesteuerten Eingriffs Eizellen aus dem Eierstock entnommen und in einem Reagenzglas mit den Spermien des Partners befruchtet. Erfolgt eine Befruchtung und entwickeln sich die befruchteten Eizellen weiter, werden im allgemeinen ein bis zwei Embryonen in die Gebärmutter zurückübertragen.
Eine IVF ist ein komplexer Vorgang, nicht immer nistet sich der Embryo in der Gebärmutter ein. Oft werden deshalb zwei bis drei Embryonen übertragen, was in 20% der IVF-Behandlungen zu Mehrlingsschwangerschaften führt. Die Erfolgsquote einer IVF-Behandlung liegt bei rund 25 bis 30%, die Lebendgeburtenrate bei 15 bis 20%.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilig die Kosten. In einigen Bundesländern gibt es in Kooperation mit dem Bund eine zusätzliche finanzielle Unterstützung.

Milde In-vitro-Fertilisation (IVF)

Im Einzelfall kann auf eine konventionelle Stimulationsbehandlung verzichtet werden und mit einer niedrigdosierten und kostengünstigeren Behandlung bzw. auch im Spontanzyklus versucht werden, maximal ein bis drei Eizellen zur Reifung zu bringen.

Künstliche Befruchtung

Wenn eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege nicht zustande kommt und Zyklusbeobachtung oder Hormonbehandlungen keine Wirkung zeigen, bietet eine künstliche Befruchtung eine weitere Alternative. Die sogenannte assistierte Reproduktion (kurz: ART) ist eine künstliche Befruchtung, die in mehrere Behandlungsschritte untergliedert werden kann.
Zu Beginn einer künstlichen Befruchtung bereitet eine Hormonbehandlung den Körper der Frau optimal auf die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten vor. Die nachfolgenden Behandlungen können unterschiedliche Verfahren beinhalten, über deren Verlauf wir Sie im persönlichen Gespräch ganz genau aufklären.

Die Fortpflanzungsmedizin wird in Deutschland durch das Embryonenschutzgesetz geregelt. Daneben haben die Bundesärztekammer sowie der Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen Handlungsrichtlinien erlassen. In Deutschland sind die Bestimmungen sehr streng. Verboten sind zum Beispiel die Verwendung fremder Eizellen, die Leihmutterschaft, das Klonen von Embryonen, die Geschlechterauswahl bei Spermien (außer bei schwerwiegenden geschlechtsgebundenen Erbkrankheiten) oder die Verwendung von Samen Verstorbener.

Homologe und heterologe Insemination für Paare und Singles

Die homologe Insemination ist eine einfache und kostengünstige Behandlungsoption bei Paaren mit mäßig stark eingeschränkter Spermienzahl und/oder -beweglichkeit sowie unerklärter Unfruchtbarkeit unter 37 Jahren. Dazu wird nach Auslösen des Eisprungs der aufbereitete Samen des Partners mittels eines dünnen Katheters in die Gebärmutterhöhle eingesetzt und direkt vor den Eileiter gesetzt. Wir überwachen dazu Ihren Zyklus und Eisprung ganz genau mit Ultraschall und Hormonanalyse, um den idealen Zeitpunkt zu ermitteln.

Bei der heterologen Insemination werden Spendersamen verwendet. Wir behandeln so Paare, bei denen eine komplette  Zeugungsunfähigkeit des Mannes vorliegt, gleichgeschlechtliche Paare und auch Singles. Dazu arbeiten wir mit deutschen und dänischen Samenbanken zusammen.

Hormonbehandlungen

Oft sind Hormonstörungen bei Frauen für die Unfruchtbarkeit verantwortlich. Bei Männern sind hormonelle Störungen viel seltener. Durch die Einnahme von Medikamenten oder eine Gewichtsregulierung bei stark über- oder untergewichtigen Menschen kann sich der Hormonhaushalt normalisieren und den Weg für eine natürliche Befruchtung frei machen.
Je nach Situationen kommen hier pflanzliche Präparate, Clomifencitrat oder Letrozol in Tablettenform oder aber auch der Natur nachgebaute Steuerhormone als tägliche Injektion in Frage. Frauen, die unter einer komplett fehlenden Produktion von Steuerhormonen leiden, kann man mit einer winzigen, am Körper befindlichen Hormonpumpe sehr gut helfen.

Kontakt

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